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23. März 2021
Inklusive Kommunen – bald auch in der Schweiz?
Angeknüpft an den spannenden Blogbeitrag zum Thema Integration und Inklusion von Denise Lanz, hat sich mir die Frage gestellt, wie das Konzept der Inklusion, welches teilweise noch sehr abstrakt und wenig fassbar erscheint, in der Realität umgesetzt werden kann.
Dazu bin ich auf folgendes Projekt der Aktion Mensch gestossen: die Initiative Kommune inklusiv. Diese Initiative trägt praxisnah der Förderung von Inklusion bei, unter anderem auch von Menschen mit Behinderung. Es handelt sich um einen Ansatz lokaler Inklusionsarbeit, der zurzeit modellhaft in 5 Gemeinden Deutschlands umgesetzt wird, mit der Vision, in Zukunft an weiteren Orten inklusive (Wohn-)Strukturen zu schaffen und so zu einer inklusiven Gesellschaft beizutragen.
Ziel der Kommune inklusiv ist es Sozialräume zu schaffen, in denen Begegnung, gegenseitiger Respekt und eine Akzeptanz der Vielfalt von Menschen selbstverständlich werden. Doch was genau sind Sozialräume? Es sind Lebenswelten und das Lebensumfeld der Menschen, also diejenigen Bereiche, in denen sich Menschen tagtäglich bewegen. Für eine Person gehört die Schule und der Sportverein zum Sozialraum, für eine andere der Arbeitsplatz oder ein kulturelles Angebot. Auch die Wohnung und dessen Wohnumfeld sind ein zentraler Bestandteil von Sozialräumen. Doch egal wie sich der eigene Lebensraum gestaltet, so ist es ein Ort, an dem unterschiedliche Menschen miteinander in Kontakt kommen, sich austauschen und gemeinsam Zeit verbringen. Genau deshalb bieten Sozialräume gute Bedingungen und Chancen für eine erfolgreiche Inklusion und daran gilt es anzusetzen.
Illustration: Katja Seifert / https://blog.diakonie.at/wo-ein-wille-da-sind-neue-wege#main
Wie also müssen Sozialräume in Städten, Gemeinden, Quartieren oder Wohnsiedlungen gestaltet sein, damit sie es Menschen mit Behinderung ermöglichen, so wohnen und leben zu können, wie sie dies möchten?
- Dazu braucht es erst einmal Wohnungen mit Mieten, die jede*r bezahlen kann.
- Diese Wohnungen müssen barrierefrei sein. Nicht nur für deren Mieter*innen, sondern auch, um Besuch zu empfangen, welcher auf einen hindernisfreien Zugang angewiesen ist.
- Es braucht Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Parks, öffentlichen Verkehr und weitere Infrastrukturen für alltägliche Erledigungen und Freizeitgestaltung. Diese müssen barrierefrei und gut erreichbar sein.
- Menschen mit Behinderung, die selbständig wohnen möchten, erhalten dabei Unterstützung von anderen Menschen im Sozialraum, z.B. von Nachbar*innen oder von Fachdienstleistungen. Sie können aber auch in einer Wohngemeinschaft oder in einem Haus leben, in dem sie jederzeit bei Bedarf unterstützt werden. Solche Wohnmodelle müssen gefördert und mitfinanziert werden.
- Und vor allem braucht es Räume und Plätze, wo Menschen einander begegnen können, gemeinsam einen Kaffee trinken und plaudern oder auch um gemeinsam an Festen und Veranstaltungen teilnehmen zu können.
Das Konzept aus Deutschland steht. Nun braucht es Pionierprojekte in der Schweiz, die sich diesem annehmen. Als eine der ersten Städte hat sich die Stadt Uster zum Ziel gesetzt, eine «Stadt für alle» zu werden. Alle Menschen sollen in allen Lebensbereichen gleichberechtigt sein und dazu Zugang haben. Eine wichtige Vision, an der sich hoffentlich bald auch andere orientieren, damit sich auch die Schweiz in die Richtung einer inklusiven Gesellschaft bewegt, in der alle Menschen ihren Platz finden können.
Herzliche Grüsse
Fleur Matson
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